Baudarlehen – Flexibilität ist gefragt

Nimmt man ein Baudarlehen auf, so verschuldet man sich damit über einen langen Zeitraum, das Darlehen stellt eine hohe finanzielle Belastung dar. Daher ist es umso wichtiger, das Darlehen gründlich zu planen. Nicht nur auf die richtige Wahl der Darlehenssumme kommt es an, sondern ebenso wichtig ist die Höhe der monatlichen Raten. In jedem Monat muss die finanzielle Belastung überschaubar bleiben, es muss noch genügend Geld übrig bleiben, um die laufenden Verpflichtungen zu begleichen und den Lebensunterhalt zu sichern.

Man muss genügend Eigenkapital zurückbehalten, um eine Sicherheit für den Ernstfall zu haben. Ein solcher Ernstfall kann Arbeitslosigkeit oder Krankheit des Darlehensnehmers sowie ein anderweitig begründeter finanzieller Engpass sein. Ebenso kann der Fall eintreten, dass man plötzlich über etwas mehr Geld verfügt, das man für Sondertilgungen einsetzen kann. Solche Möglichkeiten sollte man bereits vor dem Abschluss des Darlehensvertrages überlegen.

>>> zum aktuellen Bauzinsen Vergleich

Wichtige Punkte vor dem Vertragsabschluss klären

Bevor man einen Vertrag über ein Baudarlehen abschließt, sollte man sich gründlich über die Konditionen der Banken informieren. Dazu gehören nicht nur niedrige Zinsen, sondern auch die Möglichkeit, Raten auszusetzen oder Sondertilgungen vorzunehmen. Ist der Vertrag erst einmal unterzeichnet, so sind zumeist keine Änderungen mehr möglich. Auf der Webseite der Bank kann man sich informieren, ob für das Baudarlehen Sondertilgungen oder die Aussetzung von Raten angeboten werden. Ist dies auf der Webseite nicht erkennbar, so sollte man sich bei der Vertragsverhandlung nicht scheuen, solche Konditionen anzusprechen. Viele Banken kommen ihren Kunden entgegen und gewähren Sondertilgungen, zumindest gegen einen Zinsaufschlag.

Die Aussetzung von Raten und die Zahlung von Sondertilgungen bedeuten für die Banken einen Mehraufwand, den sie sich häufig bezahlen lassen. Bei einigen Banken sind solche außerplanmäßigen Zahlungen jedoch kostenlos möglich. Bereits vor dem Vertragsabschluss kann man mit dem Finanzierungsrechner berechnen, wie sich die Konditionen für das Darlehen verändern, wenn man Sondertilgungen vornimmt.

Sondertilgungen im Baudarlehensvertrag vereinbaren

Sondertilgungen können nicht einfach willkürlich vorgenommen werden, sie müssen vertraglich vereinbart werden. Werden sie im Vertrag vereinbart, so sind sie jedoch kein Muss, der Darlehensnehmer entscheidet selbst, ob er von diesem Recht Gebrauch machen möchte. Im Vertrag wird vereinbart, wie oft eine Sondertilgung vorgenommen werden kann und in welcher Höhe sie möglich ist. Will der Darlehensnehmer außerplanmäßige Zahlungen vornehmen, so muss er zuvor die Bank darüber informieren.

Bei einigen Banken sind Sondertilgungen jährlich möglich, das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Darlehensnehmer in jedem Jahr ein 13. Monatsgehalt bekommt und es für die Tilgung verwenden will. Gelangt der Darlehensnehmer unerwartet zu Geld, beispielsweise durch eine Erbschaft oder die Auszahlung einer Lebensversicherung, so kann er damit ebenfalls Sondertilgungen vornehmen.

Die Aussetzung von Raten beim Baudarlehen

Der Darlehensnehmer sollte vor dem Vertragsabschluss daran denken, dass er in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte. Damit das Haus dann nicht gleich zwangsversteigert wird, kann er vorsorgen und im Vertrag die Aussetzung von Raten vereinbaren. Viele Banken gewähren gleich zu Beginn der Laufzeit eine tilgungsfreie Zeit für einen bestimmten Zeitraum.

Sinnvoll ist das Absicherung des Darlehens

Auch dann, wenn man die Aussetzung von Raten vereinbart, sollte man das Darlehen absichern. Während eine Risikolebensversicherung nur dann eintritt, wenn der Versicherungsnehmer verstirbt, so tritt die Restschuldversicherung auch bei Krankheit und bei Arbeitslosigkeit des Darlehensnehmers ein.